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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 47

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 47 — loben. Ihr Anführer war der jugendliche Fürst Leopold von Dessau, später „der alte Dessauer" genannt. Er war regierender Fürst von Anhalt-Dessau und zugleich jüngster General der preußischen Armee. Am Kriegshandwerke hatte er die größte Freude, seine Soldaten waren ihm bis zum Tode ergeben. In Friedenszeiten lebte er als sorgender Landesvater in Dessau. Er starb 1747 im Alter von 71 Jahren. Erwerbungen. Friedrich vergrößerte sein Land durch Erbschaft des Fürstentums Neuen bürg in der Schweiz und der Grafschaften Mörs und Singen.1) Die Grafschaft Tecklenburg erwarb er bnrch Kauf. Sorge für Ackerbau und Gewerbe. Weil das Land noch immer schwach bevölkert war, führte er das von seinem Vater begonnene Werk der An sieb el un gen weiter. Schweizern nnb Böhmen, besonbers aber Tausenben vou Franzosen gewährte er gastliche Aufnahme in seinem Lanbe und stellte sie in allem beit Bewohnern gleich. Die Pracht, mit welcher sich der junge König umgab, förberte die Gewerbthätigkeit des Landes in hohem Muße. Mancherlei Fabriken, wie Seibenwebereien, Glashütten 2c., blühten rasch ans. Auch das Haubwerk fanb an ihm wirksame Stütze, inbein geschickte Handwerker stets lohnenbe Beschäftigung hatten. Wissenschaft und Kunst. Für Wissenschaft nnb K tt n st geschah viel Lobenswertes. In Halle grünbete Friedrich im Jahre 1694 eine Universität, in Berlin würden die Afabemie der Künste (1699) und die Akademie der Wissenschaften (1700) ins Leben gerufen. Durch letztere sollte jede edle Wissenschaft gepflegt und besonders für die Reinheit der deutschen Sprache gesorgt werden; erstere war eine Schule der Malerei, Bildhauerei und Baukunst. Die Akademie der Wissenschaften stand unter Leitung von Leibnitz, dein berühmtesten Gelehrten jener Zeit. Mit der Reinheit der deutschen Sprache sah es traurig aus. Die Einwanderung der vielen Franzosen hatte zur Folge, daß die leichtfertigen französischen Sitten die biederen Deutschen ansteckten. Alles mußte französisch sein: französische Sprache, französische Kleider, französische Speisen, französischer Hausrat, französisch Tanzen, französische Musik. Eiu Zeit-genösse klagt: „Bei uns Deutschen ist die französische Sprache so gemein geworden, daß an vielen Orten bereits Schuster, Schneider, Kinder und Gesinde dieselbe zu reden pflegen. Der Dichter ruft den Deutschen zu: „Ihr bösen Teutschen, Man sollt' euch peitsche«, Daß ihr die Muttersprach' So wenig acht!" Diese Akademie führte auch im Jahre 1701 den verbesserten gregorianischen Kalender in Preußen ein. Zur Erziehung und zum Unterrichte verlassener armer Kinder erhob sich außer dem Königsberger Waisenhause ein großes Armen* x) Diese Länder gehörten zur orantfcheit Erbschaft der Gemahlin des großen Kurfürsten nach dem Tode des Oraniers Wilhelm Iii., des Königs von England, der 1702 ohne männliche Nachkommen starb. Im Utrechter Frieden (1713) bekam Preußen auch noch Obergeldern zur Entschädigung für das oranifche Fürstentum Orange an der Rhone.

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 176

1840 - Münster : Coppenrath
176 unter großen Rüstungen.^ Nach der Schlacht bei Hochstadt war Eugen nach Italien, Marlborough nach den Niederlanden zurück- gekehrt. Jetzt entstand ein furchtbarer Aufruhr in Baiern, das, voll Anhänglichkeit und Treue gegen seinen Kurfürsten, die öst- reichifche Herrschaft.unerträglich fand. „Lieber bairisch sterben, als kaiserlich verderben!" war die Losung. Fast zwanzigtaufend Landleute griffen zu den Waffen und wurden von einem kühnen Studenten, Namens Me in de l, angeführt. Doch am Ende mußten sie unterliegen, die meisten Empörer flohen in's Ausland, ihr Kursürst aber wurde, als vorgeblicher Urheber des Aufruhres, in die Reichsacht erklärt und diese auch auf seinem Bruder, den Kurfürsten von Köln, ausgedehnt. Spanien, das Hauptland, um welches der Krieg geführt wurde, war jetzt auch der Schauplatz desselben geworden. Hier gab es zwei Parteien, von denen die eine französisch, die andere östreichisch gesinnt war. Der Erzherzog Carl war 1704 bei Barcelona endlich gelandet und zog, nach Unterwerfung Caralo- mens und Navarra's, im Juni 1706, als König in Madrid ein. Aber schon im September desselben Jahres mußte er der Übermacht weichen und den Thron seinem Gegner wieder raumen. Die meisten Provinzen wurden von den Franzosen wieder erobert; die wichtige Felfenfestung Gibraltar aber, welche die Engländer im Jahre 1704 eroberten, ist bis auf den heutigen Tag in ihrem Besitze geblieben. Schon durch die große Niederlage bei Hochstadt war der stolze, hochfahrende Sinn des Franzofenköniges merklich gebeugt worden; aber härtere Schlage sollten denselben noch tiefer beugen. Ludwig hatte seinen wieder ausgelieferten Feldherrn Villeroi mit einem großen Heere nach den Niederlanden geschickt, um hier das alte französische Waffenglück noch einmal gegen Marlborough zu versuchen; allein es entschied gegen ihn. Am 23. Mai 1706 trafen die beiden Gegner bei dem Dorfe Ramillies, nicht weit von Waterloo, dort, wo der englische Anführer Wellington hundert und neun Jahre spater einen großen Sieg über denselben Feind erfocht, auf einander. Grauenvoll war die Niederlage und *

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 202

1843 - Altona : Schlüter
302 104. Gesindeordnung für die Herzogthümer Schles- wig und Holstein. Wir Christian der Achte, von Gottes Gnaden König zu Dänemark, der Wenden und Gothen, Herzog zu Schleswig, Hol« stein, Stormarn, der Dithmarschen und zu Lauenburg, wie auch zu Oldenburg, re. Thun kund hiemit: Nachdem in Veranlassung eines stän- dischen Antrags der Entwurf einer Gesindeordnung für die Herzog- thümcr Schleswig und Holstein den ständischen Versammlungen für das Herzogthum Schleswig und für das Hcrzogthum Holstein zur Be- rathung vorgelegt worden, sind Uns die hierüber abgegebenen Gutach- ten beider Versammlungen allerunterthänigst vorgetragen worden. Wir haben hierauf zur Bewirkung einer übereinstimmenden Gesetzgebung im Gcsindewescn für alle Landestheile in Unfern gedachten Herzogthümer», und zur Beseitigung der Ubclstände» welche sich in dieser Beziehung gezeigt haben, nachstehende Gesindeordnung zu erlassen Uns allerhöchst bewogen gefunden, und verfügen und befehlen demgemäß: § 3. Auch ohne besondere Vereinbarung ist das Gesinde verpflich- tet. außer den speciell demselben obliegenden Leistungen auf jede Weise nach Vermögen zur Erreichung der häuslichen Zwecke mitzuwirken, den Anordnungen der Dienstherrschaft in dieser Beziehung Folge zu leisten und sich der Hausordnung gemäß zu verhalten. 8 4. Dagegen liegt auch ohne ausdrückliche Übereinkunft der Herr- schaft die Verpflichtung ob, nach bester Einsicht wie für das leibliche, so auch für das sittliche Wohl des ihr untergebenen Gesindes Sorge zu tragen. 8 5. Es darf daher das Gesinde durch die Hausordnung an dem Besuche des öffentlichen Gottesdienstes nicht ungebührlich gehindert werden, und die Herrschaft hat unconfirmirte Dienende vorschriftsmäßig zum Besuch der Kirche und Schule anzuhalten. 8 12. Die allgemeinen Termine des Dicnstwechsels für Miethen, welche halbjährig oder jahrweise geschlossen werden, sind der Iste Mai und Iste November, sofern nicht andere Ab- und Zugangszeiten ver- einbart werden. In der Stadt Altona werden jedoch mit Rücksicht auf die dortigen Verhältnisse die bisher gebräuchlichen Termine beibehal- ten. (Himmelfahrt und Martini.) 8 13. Der Ab- und Zugang des Gesindes findet, wenn die Ent- fernungen solches erlauben, an demselben Tage statt, und ist das Ge- sinde zum Antritt des Dienstes, so wie die Herrschaft zur Annahme desselben erforderlichen Fcklls durch polizeilichen Zwang anzuhalten. 8 14. Der durch das Verschulden des Gesindes um 24 Stunden verzögerte Dienstantritt berechtigt die Dienstherrschaft, den Contract aufzuheben, und ist außerdem von dem Gesinde mit einer Brüche von 1 bis 3 Rbthlr. zu büßen. 8 16. Durch eine von Seiten der Herrschaft veranlaßte Ver- zögerung wird das Dienstverhältniß nicht aufgehoben, und die Herr-

4. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 81

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
28. König Maximilian I und die bayrische Verfassung. 81 März 1814 in Paris ein. Napoleon wnrde ab- -7-777 gesetzt und nach Kköa verwiesen. —'— m. Der wiener Kongreß. Napoleons Ausgang. In Wien versammelten sich die ersten Herrscher Europas mit vielen Staatsmännern, nm die von Napoleon willkürlich veränderte Gestalt Europas entsprechend zu ordnen. Österreich erhielt seine meisten alten Besitzungen zurück und für seine schwäbischen und Belgien die Lombardei, V e-netien und Dalmatien, Preußen den größten Teil seiner früheren deutschen Länder wieder, dazu Posen, die Hälfte vom Königreich Sachsen und andere Gebiete. Auch Bayern und die übrigen deutschen Staaten, die fortan mit zum deutschen Wunde gehörten, bekamen die Gestalt, die sie zum Teil noch jetzt haben, zum Teil bis zur Auflösung des deutschen Bundes, 1866, zeigten. Schon ergaben sich bei den Verhandlungen Schwierigkeiten, die einen unglücklichen Ausgang befürchten ließen, als Napoleon plötzlich wieder in Frankreich erschien. Volk und Truppen jubelten ihm entgegen. Bei Ligny wurde Blücher von ihm geschlagen, aber bei Waterkoo, 1815, -r—rr verlor er abermals die entscheidende Schlacht gegen ' - Wellington und Blücher. Zum zweitenmale wurde Paris erobert und Napoleon, der sich auf einem englischen Schiffe uach Amerika begeben wollte, als Gefangener nach St. Helena gebracht. Verlassen von den meisten seiner Freunde, verachtet und verspottet von denen, die er in den Zeiten seines Glanzes gekränkt und beleidigt hatte, vertrauerte er hier die letzten 6 Jahre seines Lebens. Der Sieger von 100 Schlachten, dessen Ruhm vom Rhein und der Düna bis zum Nil widerhallte, der Kronen verschenkte und Reiche verteilte, mußte bitter die Wahrheit der Worte des Atheners Solon erfahren: „Niemand ist vor seinem Tode glücklich zu preisen!" 28. König Maximilian I. und Erteilung der bayrischen Verfassung. Nach dem Tode Karl Theodors grünte der einst so ästereiche Stamm der Wittelsbacher nur noch in Maximilian, von dem die königliche Linie abstammt, und seinem Vetter Wikßekm, dessen Nachkommen die herzogliche Linie bilden. 4.**

5. Geschichte der Neuzeit - S. 219

1895 - Hannover : Manz & Lange
Napoleons Sturz. 219 Rücken gefährdete. Sie beschränkten sich jedoch darauf, eine Reiterabteilung zu seiner Beobachtung’ abzusenden, und rückten unbeirrt auf Paris zu. Nach der Erstürmung des Montmartre1) ergab sich die Stadt, und die Verbündeten hielten Tags darauf, am 31. März 1814, ihren glänzenden Einzug. Der Senat erklärte nach einem Entwurf Talleyrands Napoleon, der im Unglück sich fast von allen verlassen sah, mitsamt seinem Hause des Thrones für verlustig und berief Ludwigs Xvi. nächstältesten Bruder, den Grafen von Provence, als König Ludwig Xviii. auf den französischen Thron. Napoleon dankte ab. Er erhielt die Insel Elba als Fürstentum und ein bedeutendes Jahrgeld aus Frankreich angewiesen. Seine Gemahlin, die sich ohne Bedenken von ihm trennte, wurde mit Parma und Piacenza bedacht. C. Der erste Pariser Friede. Am 30. Mai 1814 Unterzeichnete Ludwig Xviii., der zu Anfang des Monats unter unglaublichem Jubel der wetterwendischen Bevölkerung seinen Einzug in die Hauptstadt gehalten hatte, zu Paris den Frieden Frankreichs mit Russland, England, Österreich und Preussen. Die Bedingungen waren unerwartet milde für den unterlegenen Teil. Frankreich büsste nicht nur nichts von dem ein, was es in den Zeiten des Zerfalles des deutschen Reiches geraubt , sondern es gewann zu dem Besitz, den es vor Ausbruch des Revolutionskrieges gehabt hatte, noch ungefähr 8000^ Quadratkilometer (unter anderem Landau und Saarbrücken) hinzu. Im übrigen ward die Regelung der Geschicke Europas einem Kongress Vorbehalten, der alsbald in Wien zusammentreten sollte. Wie in Deutschland, Frankreich und Spanien, so kehrten auch in den meisten übrigen europäischen Staaten, die durch die Revolution und Napoleon Änderungen erfahren hatten, die früheren Herren2) zurück, und der frühere Stand der Dinge wurde, manchmal mit Beseitigung wohlthätiger Neuerungen3), wiederhergestellt (Restauration). Nur in Neapel hielt sich noch Mur at, der schon im Januar 1814 mit Österreich ein Bündnis geschlossen hatte. Als er aber im März 1815 den in Italien immer stärker sich regenden Drang nach nationaler J) Höhenzug nördlich von Paris. 2) Mit Ausnahme der mediatisierten. 3) So führte der Kurfürst von Hessen-Kassel wieder die Zopftracht (für Männer) ein; im Kirchenstaat wurde die von den Franzosen eingerichtete nächtliche Strassenbeleuchtung abgeschafft.

6. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 279

1849 - Karlsruhe : Groos
Was Vroßherzogthum Waden. 1. Dadru als ein Ehcil Deutschlands und Glied des deutschen Dundessiaate«. Das Großherzogthum Baden ist ein Theil von Deutschland. Seine Bewohner gehören zum Volke der Deutschen. Es gehört zu dem großen deut''chcn Bundesstaate und ist der Größe nach einer der mittlern Staaten desselben; es bildet die südwestliche Ecke des Bundeslandes. 2. Größe des Landes. Baden ist ein langgestrecktes Land und hat seine Hauptaus- dehnung von Süden nach Norden; dieselbe beträgt ungefähr 00 Stunden. Im Süden und Norden bat es eine größere Breite, als in der Mitte. Im Süden beträgt dieselbe 30 biö 32, im Norden 22 bis 24 Stunden, in der Mitte durchschnittlich unge- fähr 8, und wo sie am Geringsten ist, nur 4 Stunden. Das Land hat einen Flächenraum von 270 Geviertmeilen. 3. Grenzn. Das südliche Grenzlaud Badens ist die Schweiz, das süd- östliche Württemberg und Hohenzollern-Sigmaringen, das östliche Württemberg, das nordöstliche baierisch Unter franken, das nörd- liche Hessen -Darmst dt, das nordwestliche die baierische Rhein- pfalz , das südwestliche das Elsaß, welches jetzt zu Frankreich gehört. Der Rhein bildet im Westen und größtentheils auch im Süden die Grenze. 4. Dodengestalr. Baden bestellt aus einer Thalebene, die ein Theil des rech- ten Rhcinthals ist, und in welcher sich ein kleines abgesondertes

7. Geschichtsbilder aus dem Rheinlande - S. 96

1904 - Bonn : Hanstein
96 geknebelt und gewaltsam mitgeschleppt; dabei kam es denn nicht selten zu folgenschweren Schlägereien. Was für Heere auf diese Weise zusammenkamen, läßt sich leicht denken. Das von den Franzosen zum Reichsheer entsandte Hülfsheer nahm seinen Zug auf verschiedenen Wegen durch die Rheinlande nach Westfalen und Sachsen. Der Marschall d’Eströes zog von Wesel aus gegen den Herzog von Cumberland und schlug ihn bei Hastenbeck. Zu derselben Zeit zog Soubise, der Mörs, die Geldernsclien und Clevischen Länder eingenommen hatte, mit einem ändern Teile des französischen Heeres nach Sachsen. Von den Durchzügen der Franzosen hatten die Rlieinlande diesmal nicht so zu leiden als früher; denn was die französischen Truppen erhielten, bezahlten sie. Freilich sahen die französischen Scharen auch nicht aus wie ein Kriegsheer: „Haarkräusler, Putzwarenhändler, Zuckerbäcker und Tanzmeister, Freundinnen und Nebenweiber, Harfenmädchen, Schauspielerbanden, Kunstköche und Bediente, Menagerien von Singvögeln und dressierten Hunden“ bildeten einen großen Teil der bunten Masse; und wenn die Franzosen erklärten, der König von Preußen behalte nicht soviel Land, daß er eine Ziege darauf halten könne, so hat das im Ernst kein Rheinländer geglaubt. Zu Beginn des Krieges erhielt Solingen zahlreiche Waffenbestellungen; Preis und Löhne stiegen infolgedessen bedeutend. Nachdem die Franzosen bei Roßbach geschlagen worden, zogen sie sich nach Westfalen zurück. Hier zwang der Herzog Ferdinand von Braunschweig sie zum weiteren Rückzuge. Unter Führung des Grafen Clermont machten sie erst am Rheine Halt. Clermont besetzte Wesel; andere Abteilungen zogen nach Kaiserswerth und Düsseldorf. Die Preußen und Hannoveraner unter Ferdinand von Braunschweig verfolgten die Fliehenden; unweit Cleve überschritt die Armee des Herzogs auf gemieteten Fahrzeugen am 1. Juni 1758 den Rhein. Clermont vermied eine Schlacht und verschanzte sein Heer bei Rheinfelden. Dort vertrieb ihn aber Herzog Ferdinand, und am 23. Juni zwang er ihn zur Schlacht bei Krefeld. Hier standen 50 000 Franzosen gegen 22 000 Verbündete. Der Hauptkampf entwickelte sich auf dem linken Flügel der Franzosen in einem Gehölz, in dem auf französischer Seite der General St. Germain kommandierte. Ihm wurde das

8. Das Deutsche Reich - S. 208

1907 - Trier : Stephanus
— 208 — 7. Das Herzogtum Anhalt. J. Es ist die Rede von dem deutschen Herzogtum, das nebst Braunschweig die meisten Einwohner zählt, von Anhalt. Ii. Anhalt (2294 qkm, 328000 Einw.) umfaßt zwei Hauptteile, welche durch ein Stück der Provinz Sachsen getrennt werden. Der östliche breitet sich zu beiden Seiten der Elbe und am Unterlauf von Mulde und Saale aus. Dieser Teil gehört also dem Tieflande an. Er ist fruchtbar, namentlich in der Umgebung von Köthen, weshalb Ackerbau und Viehzucht die Haupterwerbsquellen der Bewohner sind; auch große Zuckerrübenfelder weist diese Gegend auf. Der westliche Teil des Herzogtums liegt am Harz; hier wird besonders Bergbau getrieben. Die Hauptstadt ist Deffau (55 000 Einw.). Auf dem Schloßplatz steht die Bildsäule des ..alten Dessauer", des Fürsten Leopold von Dessau, der sich um die Ausbildung des preußischen Heeres große Verdienste erwarb. Bei Leopoldshall ist ein ertrag- reiches Steinsalzwerk. Ballenstedt war der Stammsitz der Askanier, von denen namentlich Albrecht der Bär berühmt geworden ist. 8. Die thüringischen Staaten. t. Wir betrachten eine Reihe kleiner Länder, welche südlich vou der Provinz Sachsen liegen und unter dem Namen „thüringische Staaten" bekannt sind. (S. 76.) Ii. Die thüringischen Staaten liegen südlich von der Provinz Sachsen. Durch den Südwesten der Landschaft zieht der Thüringer Wald (S. 68 — 71); im übrigen gehört sie zum Thüringer Hügel- land (S. 71—76). Die genannten Staaten sind folgende: a) Das Großherzogtum Sachsen-Weimar (3585 qkm, 388000 Einw., auf 1 qkm 107 Einw.) besteht aus drei größeren und vielen kleineren Teilen. Der eine Teil liegt im Westen am Thüringer Walde; er wird von der Werra und Hörsel durchflössen. An diesem Fluß ist die Stadt Eisen ach (3500!) Einw.) und in deren Nähe die Wartburg zu merken. Diese ist gleichsam die in Stein gehauene Chronik des Thüringer Landes (S. 70). Südlich von Eisenach liegt Ruhla, welches halb zu Sachsen-Koburg-Gotha gehört und durch seine Meerschaumarbeiten bekannt ist. Der hart geschmiedete Landgraf. Zu Ruhla im Thüringer Wald liegt eine uralte Schmiede, und sprichwörtlich pflegte man von langen Zeiten her einen strengen, unbiegsamen Mann also zu be- zeichnen: er ist in der Ruhla hart geschmiedet worden. Landgraf Ludwig von Thüringen und Hessen war anfänglich ein gar milder Herr. Da singen seine Junker und Edellente an, stolz zu werden; sie verschmähten ihn und feine Gebote, aber die Untertanen drückten und schätzten sie aller Enden. Es trug sich nun einmal zu, daß der Landgraf im Walde jagte und ein Wild antraf. Dem folgte er so lauge nach, daß er sich verirrte. Da gewahrte er in der Nacht ein Feuer durch die Bäume, richtete sich danach und kam in die Ruhla zu einem Hammer- oder Waldschmiede. Der Fürst war mit schlechten Kleidern angetan und hatte sein Waldhorn umhängen Der Schmied fragte, wer es wäre. „Des Landgrafen Jäger." Da sprach der Schmied: „Pfui des Landgrafen! Wer ihn nennet, sollte allemal das Maul wischen." Ludwig schwieg, und der Schmied sagte zuletzt: „Herbergen will ich dich heut; in dem Schuppen da findest du Heu; magst du dich mit deinem

9. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 227

1819 - Nürnberg : Campe
Oesterreich. 227 lichen Burg ist eine Bibliothek von 300,000 Bänden. Für die Aufnahme der schönen Künste sind die österreichischen Re- genten ungemein bemüht. Die Zeichnungs - Maler - Bild- hauer- Bau - Kupferstecher-Academie zieht eine Menge jun- ger Künstler nach Wien. Im ganzen halten sich gegen 10,00a Kunstarbeiter da auf. Diese Stadt ist zugleich eine der größten Handelsstädte. Ueber 6000 Schiffe werden von da aus durch den Handel beschäftigt. — Nahe bei Wien sind die kaiserlichen Lustschlösser Schönbrunn und Laxenburg. Baden, südlich von Wien, hat berühmte warme Bäder, aber nur 2000 Einwohner. Neustadt, südlich von Baden, mit einer schönen Anstalt, wo junge Leute zu Officieren gebildet werden. Linz, westlich von Wien an der Donau, ist eine schöne, wohlgebaute und volkreiche Stadt mit 19,000 Einwohnern und gutem Handel. Es sind da mehrere Fabriken und eine Wollenzeugmanufactur, in welcher ehedem 25,000 Arbeiter beschäftiget wurden. So erzählt man wenigstens. Braunau, ein gutgebautes und befestigtes Städtchen am Inn, westlich von Linz, das noch vor kurzem dem Kö- nige von Baicrn gehörte. Hier wurde unser brave Buch- händler Palm, wegen eines verbotenen Buches, das er ver- kauft haben sollte, von den Franzosen erschossen. Das Herzogthum Salzburg. Vor kurzem gehörte das Herzogthum Salzburg noch zu Baiern, jetzt aber ist es an Oesterreich abgetreten, und von diesem dem Erzherzogthum Oesterreich einverleibt wor- den. Schon früher wurde von Baiern, Tyrol an seinen alten Herrn, den Kaiser von Oesterreich, zurückgegeben, dem es die Franzosen weggenommen hatten. Von dem Salz-

10. Theil 1 - S. 205

1809 - Leipzig : Hinrichs
Von 1422 — i6zz. 205 wurden am 15 Dcc. 1826 zu Posen in den rhei« Nischen Bund, als souveraine Fürsten dieses Bundes ausgenommen, und gehören zu dem fürst li, chen Collegium desselben. — In einer Speclalge« schichte der souverainen Staaten dieses Bunoes müssen aber die Veränderungen in diesen Fürstenthümern, in der Reihe der übrigen Mitglieder de6 fürstlichen Colle« giurns des Rheinbundes, im Zusammenhange darge« stellt werden. — Nock verdient die Stiftung der Universitär Jena im Jahre ,558 (?, Febr.) von den Söhnen des geächteten Churfürsten Johann Friedrichs, zu welcher bereits 1543 der Grund gelegt wurde, einer ausgezeichneten Erwähnung). 3°* Albertinische Linie, seit der Theilung vom Jahre 1485. Herzog Albert (Regent von Meißen von *485 —1500. f i2 Sept. 1500, begraben zu Meißen). Der kriegerische Charakter und die Anhänglichkeit des Herzogs Albert an das Haus Oestreich hatten sich be« reits in der Zeit, wo er noch gemeinschaftlich mit seinem Bruder, dem Churfürsten Ernst, die meißnisch, thüringischen , Länder besaß, in den Kämpfen gegen den Herzog Karl den Kühnen von Burgund und gegen den König Matthias von Ungarn bewährt; auch verdankte er wahrscheinlich dieser
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